Nicht nur Social Media Manager:innen ist es in den letzten Jahren aufgefallen, auch Privatpersonen merken, dass Paid Ads auf vielen Social Media Kanälen die Oberhand gewinnen. Organische Postings bekommen oft so gut wie keine Reichweite oder gar Interaktionen. Doch liegt das wirklich nur an Instagram oder ist der Content schuld? Die Lösung gibt’s gleich vorweg: Es ist ein bisschen von beidem.
Eine Vermutung, die leider seit längerem an immer mehr Bestätigung gewinnt: Die Reichweite von Beiträgen, die nicht mit Geld beworben werden, ist geringer als die von bezahltem Content. Fanpagekarma ist dieser Annahme nachgegangen und hat über zwei Millionen unpaid Instagram-Beiträge des letzten Jahres untersucht.
Die Ergebnisse sind erschreckend: Die gesamte organische Reichweite ist um 43% gesunken und 80% aller Profile hatten 2021 weniger Reach als in den Jahren davor. Und auch, wenn man den Fakt miteinbezieht, dass natürlich pro Jahr auch immer mehr Posts veröffentlicht werden, sind das klare Indizien dafür, dass es in eine bestimmte Richtung geht: weg von organischer Reichweite und hin zu Ads.
Dazu gibt es von uns ein klares “Nein”. Die eingesetzten Mittel können noch so hoch sein: Wenn der Inhalt nicht auf die Zielgruppe abgestimmt wurde oder schlicht und einfach nicht ansprechend wirkt, wird auch dieser Content nicht durch die Decke gehen – außer vielleicht im negativen Sinn. Denn nichts ist User:innen ein größerer Dorn im Auge als aggressive Werbung, die nicht ihren Interessen entspricht. Kritische Kommentare sind hier vorprogrammiert.
Setzt man jedoch auf beides, also zielgruppenspezifischen Content und gut durchdachtes Targeting, kann (fast) nichts mehr schiefgehen. Deshalb empfehlen auch wir unseren Kund:innen – je nach Zielsetzung – meistens etwas Budget einzusetzen und zumindest bestimmte Posts zu boosten. Denn es gibt wenig Frustrierenderes als einen aufwendig erstellten und qualitativ hochwertigen Inhalt, der wegen Instagrams Algorithmus von niemandem gesehen wird. Es gibt mittlerweile kaum mehr Content, der ohne Bewerbung abhebt und dazu noch einem werblichen Zweck dient.
Für ein ganz besonderes Format gilt diese Annahme jedoch nicht.
Bevor du damit beginnst, Inhalte auf Instagram zu veröffentlichen, solltest du dich fragen, warum du das überhaupt möchtest. Willst du deine Brand Awareness steigern? Möchtest du mit potenziellen Kund:innen interagieren? Oder willst du einfach nur deine Produkte verkaufen und mehr Traffic auf deiner Website? Viele Postings auf Unternehmensprofilen sind viel zu werblich und preisen ohne wirklichen Mehrwert für die Viewer:innen ihre Produkte und Services an. Diese Inhalte bieten sich weitaus besser für Ads an und können im Feed sogar stören.
Folgende Fragen solltest du dir stellen, bevor du eine Idee umsetzt und postest:
Hast du all diese Fragen beantwortet und kommst zur Konklusion, dass deine Idee als organisches Posting gut auf deinen Instagram Channel passt? Dann nur los! Denn auch wenn die organische Reichweite überschaubar bleiben sollte: Mit authentischem, kund:innennahem und gutem Content erreichst du nicht nur Engagement, du stärkst auch deine Beziehung zu deinen Follower:innen – insbesondere, wenn du auch auf Kommentare und DMs eingehst und diese ohne zu langer Verzögerung beantwortest.
Wie bei vielen Themen im Online-Marketing gilt auch hier: Die Mischung macht’s. Wer jedoch genügend Zeit und Motivation für die Ideenfindung, die Abwägung und die Gestaltung investiert, kann auch ohne viel Budget mehr Engagement und organische Reichweite auf Instagram erreichen.
Doch als Expert:innen wissen wir, wie schwierig es ist, das richtige Maß an Vielfalt beizubehalten und dabei den Mehrwert für potenzielle Kund:innen nicht hintanzustellen. Deshalb haben wir 24 Ideen für organischen Content für euch gesammelt und zum Download bereitgestellt. Enjoy!
Marina Orasch, BA
Marina kennt sich als Social Media Expertin nicht nur aus, wenn es um Instagram, Facebook, LinkedIn und Co. geht. Als Content Strategin wirft sie ihr geübtes Auge auf Websites und schüttelt nebenbei SEO-Texte aus dem Ärmel.
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