Eine Frage, die immer wieder auftaucht, wenn es darum geht, auf Facebook oder mit Google Ads Online-Marketing zu betreiben lautet: „Was ist besser, Facebook oder Google?“
Im ersten Teil unserer Mini-Serie haben wir euch die Unterschiede zwischen Google- und Facebook-Marketingoptionen ausführlich erläutert. Wir hoffen, dass ihr euch dadurch einen guten Überblick über die Vorteile beider Seiten verschaffen konntet. Doch zwei große Fragen blieben offen: Wie entscheidet ihr euch für eine Plattform? Und welche passt besser zu euren Zielen?
Wenn ihr Antworten sucht, dann lest ruhig weiter. 😉
Ihr seid gerade erst auf unsere Facebook vs. Google-Mini-Serie gestoßen? Dann gehts hier direkt zum ersten Teil!
Die Customer Journey: Wann und womit möchte ich meine Kund:innen auf Facebook oder über Google Ads erreichen?
Wie ihr beim Lesen von Teil 1 sicher bemerkt habt: Es gibt kein Besser oder Schlechter, wenn es um Facebook vs. Google Ads als Werbemöglichkeit geht. Beide Online-Giganten machen ihre Sache auf ihre eigene Art sehr gut. Neben dem „Wie“ und „Wo“, welche euch von den Kanälen größtenteils vorgegeben werden, spielt die Customer Journey eurer potenziellen Kund:innen eine enorme Rolle, deshalb solltet ihr diese auf jeden Fall in eurer Entscheidung berücksichtigen.
Die Absicht des/der Werbe-Empfängers/-in und die Art, wie dieser beide Plattformen nutzt, ist wohl der größte Unterschied zwischen Facebook und Google. Hier ist es immer wichtig zu bedenken, in welcher Phase der Customer Journey sich ein:e potenzielle:r Kund:in gerade befindet. Die jeweilige Phase der Customer Journey bestimmt, welcher Kanal bzw. welche Plattform in diesem Abschnitt besonders effektiv ist und wo ihr eure zukünftigen Kund:innen am besten abholen könnt.
An dieser Stelle nochmal ein kleiner Reminder:
Googles Suchnetzwerk ist ein Pull-Kanal, das heißt, dass es potenziellen Käufer:innen dabei hilft, das passende Unternehmen zu finden. Dies erfolgt absichtsbasiert. Im Google Suchnetzwerk sucht ein:e Nutzer:in aktiv nach einer Lösung für ein Problem, eine Antwort auf eine Frage oder nach einem Produkt/einer Dienstleistung. Eure Anzeigen können ihm oder ihr diese Lösung liefern. Für euch bedeutet das konkret: Nutzer:innenproblem plus eure Ad als Lösung = Conversion (und damit in den meisten Fällen Umsatz). Mit klassischem Pull Marketing könnt ihr so auf euer Unternehmen aufmerksam machen und dieses den richtigen Personen als Lösung anbieten. Dadurch könnt ihr mögliche Kund:innen in wertvolle Leads umwandeln oder sie direkt zum Kauf motivieren.
Im Gegensatz dazu steht Push-Marketing, welches euch Facebook ermöglicht. Hier könnt ihr eure Anzeigen Konsument:innen basierend auf unterschiedlichen Zielgruppen-Merkmalen ausspielen und sie so bestenfalls als eure Kund:innen gewinnen. Nutzer:innen, die sich auf Facebook oder Instagram bewegen (oder genau genommen auch in Googles Displaynetzwerk) sind nicht aktiv auf der Suche, können trotzdem hervorragend erreicht und auf euer Unternehmen aufmerksam gemacht werden. Ihr müsst dabei nur im Hinterkopf behalten, dass ein Bedürfnis zu diesem Zeitpunkt bei den Werbe-Empfänger:innen erst geweckt werden und die Nachfrage dementsprechend erst geschaffen werden muss.
Wie entscheide ich mich für eine Plattform?
Bevor ihr eure Entscheidung treffen könnt, müsst ihr euch Gedanken über drei grundlegende Punkte machen: euer Budget, eure Konkurrenz/Mitbewerber:innen und eure Ziele.
1. Das Budget
Damit ihr euer Werbebudget zielgerichtet einsetzen könnt, müsst ihr für euch selbst definieren, wie viel Geld euch zur Verfügung steht. Ihr habt Budget ohne Ende? Dann könnt ihr auf jeden Fall etwas in Ads auf beiden Plattformen investieren! Vergesst dabei nicht, für euch zu definieren, wie viel die Akquisition eines/einer Neukund:in euch maximal kosten darf.
Habt ihr nur begrenzt Budget zur Verfügung? Dann werft einen sehr genauen Blick darauf und arbeitet euch von eurem höchsten bis zu eurem „kleinsten“ Ziel. Konzentriert euch in erster Linie darauf, die potenziellen Kund:innen ins Visier zu nehmen, die am ehesten vor dem Kaufabschluss stehen. Bewegt euch in eurem Marketing-Funnel dann vom Retargeting weiter nach oben. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr den besten Return-On-Investment aus eurem Budget rausholt.
Bei Google wird das Budget, dass ihr investieren solltet von drei Faktoren beeinflusst: der Konkurrenz (dem nächstniedrigsten Anzeigenrang), dem Qualitätsfaktor (voraussichtliche Klickrate, Relevanz, etc.) und dem maximalen Klickpreis („max. CPC“). Ihr könnt selbst bestimmen, wieviel Budget ihr investieren wollt, solltet diese Faktoren jedoch im Hinterkopf behalten. Agiert euer Unternehmen beispeilsweise in einer Branche, für welche die relevanten Keywords stark umkämpft und daher eher teuer sind, macht es wenig Sinn, mit niedrigem Budget Ads zu schalten. Eure Anzeige werden damit seltener und nicht unbedingt weit oben in den Sucherergebnissen aufscheinen. Bei Facebook hingegen, könnt ihr was Reichweite und Markenbekanntheit betrifft, schon mit wenig Budget gute Ergebnisse erzielen. Wenn es um Conversions geht, müsst ihr aber auch hier ordentlich Budget einkalkulieren.
2. Die Mitbewerber:innen
Wie gerade erwähnt, ist es besonders bei Google Ads wichtig, die eigene Branche, die Mitbewerber:innen und das Zielgebiet vorweg zu analysieren. Hier können wir euch den kostenlosen Google Ads Keyword Planer wärmstens empfehlen! Damit könnt ihr euch einen groben Überblick über die Kosten für Keywords und damit auch die Schaltung eurer Anzeigen verschaffen. Bei manchen Branchen oder Nichen-Themen, kann es zu sehr hohen Klickpreisen kommen. Habt ihr beispielsweise ein Tagesbudget von 4 Euro und der CPC („Cost-per-Klick“) kostet euch 80 Cent, werdet ihr pro Tag nicht mehr als 5 Klicks erzielen können.
Das Hauptziel bei Google Ads ist es, eine möglichst hohe Auslieferung der Anzeigen zu erreichen. Nur so können Google-Suchende eure Anzeige als Lösung ihres Problems sehen und somit eure Produkte oder Dienstleistungen überhaupt finden. Bei sehr kleinem Budget ist die Nutzung von Facebook Ads möglicherweise die sinnvollere Alternative für euch.
3. Die Ziele
An dieser Stelle wiederholen wir uns gerne: Ohne Marketingziele bringen euch die besten Anzeigen nichts! Ihr solltet deshalb auf jeden Fall vorweg definieren, was eure Ziele sind. Es fällt euch schwer, eure Ziele richtig zu definieren? Dann hilft euch dieser Artikel vielleicht weiter. Habt ihr eure Ziele abgesteckt, ergeben sich dadurch vielleicht schon erste Tendenzen in Richtung der einen oder anderen Plattform.
Der visuelle Aspekt, den Werbeanzeigen auf Facebook sowie im Google Display-Netzwerk bieten, unterstützt euch, wenn es um die Schaffung von Kaufinteresse oder Brand Awareness sowie Reichweite geht. Facebook und Instagram bieten im Vergleich zu Google Display Ads auf jeden Fall eine größere Auswahl an Werbeformaten. Wenn ihr plant, ein neues Produkt vorzustellen oder eine neue Dienstleistung zu lancieren, sind Facebook oder Instagram Ads definitiv die bessere Wahl, da ihr hier eine potenzielle Zielgruppe erreichen könnt, die Interesse an eurem neuen Produkt haben könnte. Alternativ könnt ihr natürlich auch den Pull-Effekt von Google dafür nutzen. Sucht beispielsweise jemand nach Tipps zu bestimmten Themen, könnt ihr ihn oder sie mittels eurer Werbeanzeigen zu Produkten, die dessen Bedürfnisse erfüllen, auf eure Website weiterleiten.
Ihr wollt eher Leads generieren, die Verkäufe eurer bereits etablierten Produktpalette steigern und im Zuge dessen eine enorme Maße an Personen erreichen? Dann ist Google Ads die geeignetere Plattform, um eure Ziele zu verwirklichen.
Fazit
Ihr seht, es gibt keine allgemein gültige Antwort auf die Frage „Facebook oder Google Ads?“. Eher sollte man das „oder“ durch ein „und“ ersetzen. Solltet ihr genügend Budget zur Verfügung haben, lautet unsere klare Empfehlung: Kombiniert beide Werbemöglichkeiten, um eure Ziele bestmöglich zu erreichen oder baut eure bereits vorhandene Werbestrategie weiter aus und erschließt dadurch neue Zielgruppen und potenzielle Käufer:innen.
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